Machst du das Beste draus?
Streben nach Glück…
Was ist denn ‚das Beste draus machen‘? Folgt man den Aussagen der unzähligen Menschen vergangener Generationen, die am Lebensende zurück gucken, sind es immer die gleichen Antworten: ein glückliches Leben geführt zu haben, etwas Positives für andere bedeutet zu haben, nicht gleich in Vergessenheit zu geraten. Niemand sagt auf dem Sterbebett, ‚hätte ich mir bloß mehr Sorgen gemacht‘, oder, ‚wäre ich bloß häufiger unglücklich gewesen‘, oder, ‚wäre ich bloß noch unbedeutender gewesen‘. ‚Das Beste‘ heißt nicht, nach dem übertriebenen Maximum zu streben, sondern einfach die meisten der verfügbaren Tage eher glücklich gewesen zu sein. Carpe diem, Ars vivendi, Achtsamkeit, YOLO, hakuna matata – Sprüche und Ratgeber gibt’s jede Menge, jedoch haben weder Philosophen, noch Wissenschaftler, Spirituelle oder Influenzer echte Patentlösungen. Geht auch nicht, denn wir Menschen sind Unikate in unterschiedlichen Umständen. Jede und jeder braucht ein bisschen etwas anderes, und doch gibt es ein paar einfache Schritte, die Wege erleichtern können. Das ‚Beste draus zu machen‘, heißt also, zu versuchen, nach Glücklichsein zu streben – und immer mal wieder achtsam zu checken, ob es gut gelingt und sich auch so anfühlt.

Weisst du, was dich glücklich macht?
Wer nicht fragt…
Es liegt auch in deiner Hand, ein überwiegend glückliches Leben zu führen. Nur wie? Wenn du weisst, was dich nachhaltig glücklich macht, ist es leichter, danach zu streben. Ziemlich sicher ist, dass es uns als evolutionär gruppenorientiertes Wesen glücklicher macht, wenn wir mit anderen Menschen gut in Verbindung sind. Nach Albert Schweitzer verdoppelt sich Glück, wenn wir es teilen. In diesem Sinne ist es also mehr als ok -und nicht egoistisch- nach glücklicher-sein zu streben, denn das ermöglicht vielleicht auch anderen Menschen, glücklicher zu sein.
Es gibt natürlich auch die egoistische Form des auf das eigene Glück fixiert seins. Quasi die dunkle Seite. Die Amerikanische Verfassung sagt, es gäbe für jeden Menschen ein Recht auf das Streben nach Glück, leider in der Praxis eher verstanden, als ‚Das Recht des Stärkeren‘. Konkurrenz kann das Geschäft beleben, keine Frage, jedoch ist diese toxische Form selten nachhaltig. Diese egoistische Variante geht erfahrungsgemäß auf Dauer zu deinen Lasten, aber auch zu Lasten anderer und der Umwelt, in der auch andere neben und nach uns versuchen, ein glückliches Leben zu führen.
Es wäre doch schön, wenn unser überwiegend glückliches Leben auch für andere mehr bedeutet, als nur den Handelswert der H2O/C/O Atome, aus denen wir bestehen (lt. DW Bericht knapp 10,00 Euro) oder der aktuell noch überwiegend negative Fußabdruck in der Ökobilanz. Wenn du dich als Summe aller deiner Wirkungen auch auf andere begreifst, ist das ein guter Anfang.
Im Job oder Privat?
Suggestivfrage, sorry…
Du bist eins! Ein Mensch, der vermutlich arbeitet, um den Lebensunterhalt zu sichern, oder -wenn du das Geld nicht zusätzlich brauchst- zumindest Sinn und Begegnung zu erleben. Die Anfang der 1990er aufgekommene Diskussion um eine bessere ‚Work – Live – Balance‘ wird bis heute v.a. von Arbeitgebern aus nachvollziehbaren Gründen eher nur im eigenen Interesse genutzt. Führungskräfte haben früher noch den Dreisatz gelernt: Arbeitskräfte binden, heißt, Loyalität durch Abhängigkeit absichern. Talente wurden gedrängt, sich niederzulassen, familiär zu binden und zu verschulden. Wo es wirtschaftlich möglich ist, setzt sich zunehmend die ‚Live-Balance‘ als der bessere Blick durch. Arbeit kann ein wichtiger Teil des Lebens sein. Ein guter Indikator für deine Live-Balance ist, ob du so ziemlich jeden Morgen gern aufstehst und, falls du noch in Kategorien von Urlaub und Arbeit denkst, ob du den Urlaub genießen kannst, oder meistens die Hälfte davon krank bist. Glücklich sein, ist ein ganzheitlicher Ansatz, und braucht den Blick auf einzelne Aspekte und die Balance.
Wie viel bist du dir wert?