IM WINTER EIN JAHR

Dieser Film ist sehenswert inspirierend vor allem zu den Themen…

FAMILIE Was unter den Oberflächen ist, was jedes Familienmitglied mit sich trägt, wie fern wir uns sein können, auch wenn wir Seite an Seite leben.
TRAUER Verlust der gleichen Person beutetet ganz individuelle Katastrophen innerhalb eines Familiensystems - das kollabiert ohne gemeinsame Trauerarbeit.
KUNST In allen Ausdrucksformen ermöglicht Kunst zu zeigen, was wir wahrnehmen - und nicht unbedingt nur, was wir sehen. Gewollt, oder nicht - ein wichtiges Element der Trauerbewältigung.

Der Film blättert in berührenden Bildern und nicht effekthaschend nach und nach die unterschiedlichen Verletzungen bei den Protagonisten durch den Verlust eines Sohnes und Bruders auf – und den Umgang davor und damit innerhalb des Familiensystems. Er gewährt intime Einblicke in das, was uns alltäglich umgibt an sonst zumeist verborgenen und verdrängten Biographiemomenten.

Die vielschichtige Auftragsklärung des Malers, der eigentlich im Auftrag der Mutter ein Portrait des verstorbenen Sohnes erstellen soll – als auch seine intuitive und mutige künstlerische Freiheit in der Umsetzung – erzeugen eine nicht-beauftragte Trauerarbeit – auch seine eigene.

Uns verbindet zusätzlich mit diesem Film unsere Faszination für Pianos – denn wir (www.faszinationpianola.de) haben dem Komponisten Niki Reiser für die Produktion einen kleinen Adolf Ernst Voigt Flügel aus den 1930er Jahren gestellt.

 

Erschienen: 2008
FSK: 12
Regie: Caroline Link
Musik: Niki Reiser
Darsteller u.a.: Karoline Herfurth, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch, Hanns Zischler, Mišel Matičević

Wikipedia: Im Winter ein Jahr