WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT

Dieser Film ist sehenswert inspirierend vor allem zu den Themen…

GOTT Religionen formulieren, dass es in der Welt richtig und falsch gibt, und damit auch Schuld und Unschuld. Ein Leben in Angst kann die Folge sein.
KINDER Stell dir vor, dass Kinder nur aus ihrer eigenen Beobachtung heraus die Welt verstehen müssten. Was für ein schräges Weltbild das ergäbe.
MORAL Und die Moral von der Geschicht'? Kinder verstören wir mit unserem Erwachsenenkram besser nicht.

Bayerisch als Dialekt kann auch herzlich komisch sein, selbst für eingefleischte Nicht-Bayern. In diesen Film zum Beispiel. Hier ist Dialektik ein Teil der Erfolgsgeschichte, auch, weil es vor allem aus dem kindlichen Munde des phantastisch spielenden Markus Krojer so unbeschwert selbstverständlich klingt.

Sebastian, dessen Mutter bei seiner Geburt starb, deutet die Aktionen und Reaktionen seines Umfeldes so, dass er wohl Schuld am Tode seiner Mutter sei. Dabei geht er durch allerlei Fegefeuer und sucht auf wunderbare Weise Rat bei allen, die potentiell Rat geben könnten. Das führt zu jeder Menge herzergreifend komischer Versuche, seine Welt wieder gerade zu rücken.

Kinder geben sich viel häufiger, als wir es mitbekommen, Schuld an Dingen, die in ihrem Umfeld geschehen – weil sie von uns gelernt haben, dass immer irgendeiner Schuld ist. Diese Moralisierung führt nicht selten zu Dramen und Traumatas, die nicht immer so kurios verlaufen, wie in diesem Film.

Erschienen: 2006
FSK: 6
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Musik: Gerd Baumann
Darsteller u.a.: Markus Krojer, Fritz Karl, Jule Ronstedt, Jürgen Tonkel, Saskia Vester

Wikipedia: Wer früher stirbt, ist länger tot