LION

Dieser Film ist sehenswert inspirierend vor allem zu den Themen…

FAMILIE Mit geht es kaum, ohne geht es noch weniger. Unklarheit über die eigene Familie ist vermutlich das schwierigste aus beiden Welten.
BIOGRAPHIE Ein wesentlicher Teil der eigenen Biographiearbeit ist die Spurensuche. Diese Sehnsucht treibt uns alle irgendwann um. Und das ist gut so.
LIEBE Einfache Ungleichung: Wer seine eigene Identität nicht geklärt kriegt, tut sich schwer, sich selbst lieben zu können. Und wer das nicht kann, tut sich schwer andere zu lieben.

Lebensgeschichten bieten eigentlich genug Stoff für bewegende Romane und Filme, da braucht es manchmal kaum Fiktion. So wie auch hier Saroo Brierley als Autor seine berührende Lebensgeschichte niedergeschrieben hat und deren Verfilmung so gelungen ist.

Wie in dem ebenfalls sehenswerten Film „Slumdog Millionär“ fasziniert auch hier der ausführliche Einblick in die schicksalhaften Lebensumstände vor allem vieler Kinder in Indien. Ebenso faszinierend dargestellt ist die innere Zerissenheit des Protagonisten, der auf der Suche nach den eigenen Wurzeln eine rastlose Suche nach seiner biologischen Familie betreibt. Phasenweise ist der Film mir zu Holly-Bollywood – gleichwohl bleibt kaum ein Auge trocken, bei dieser Geschichte.

Die aktuelle Diskussion um die Anpassungen des Adoptions- und Auskunftsrechtes spiegelt einen Teil dieser Sehnsucht nach dem Kennenlernen der biologischen Eltern wider. Ebenso die Diskussion um die vielen Selbst-DNA Tests, die mittlerweise angeboten werden, um den eigenen Genahnen auf die Spur zu kommen.

Erschienen: 2016
FSK: 12
Regie: Garth Davis
Musik: Volker Bertelmann, Dustin O’Halloran
Darsteller u.a.: Dev Patel, Sunny Pawar, Nicole Kidman, David Wenham, Rooney Mara

Wikipedia: Lion – Der lange Weg nach Hause