Die lateinische Wortherkunft zeigt auf die Quelle vieler Toleranzprobleme: „tolerare“ geht lt. Wikipedia auf „erdulden / ertragen“ zurück, d.h. alles andere als gleichberechtigt anerkennen und empfinden. Es empfiehlt sich also sehr präzise mit der Verwendung dieses Begriffes umzugehen – denn er steht eben nur für die Duldung eines duldungsbedürftigen Zustandes. Und diese Duldung ist möglicherweise zeitlich befristet durch dafür notwendige Rahmenbedingungen. Wir sollten also nicht nur nach mehr Toleranz streben – sondern nach einer echten Gleichberechtigung, die faktisch und emotional tief verankert ist. Es ist schon richtig, die Würde jedes Menschens als unantastbar zu proklamieren – allein die Umsetzung dieses Anspruches bleibt ein sehr hohes Ziel – denn nicht alle Menschen sind bereit, die daraus abgeleiteten Einschränkungen zu ertragen.