Wir zitieren oft Goethe, ohne es zu wissen. So auch, wenn wir die ‚Gretchenfrage‘ stellen. Johann Wolfgang von Goethe hat in seiner Tragödie (Faust I) Margarete diese Frage an Faust stellen lassen, „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ In Zeiten der Aufklärung war die Frage nach der Religiosität eine der, wenn nicht die an den innersten Kern gehende Frage. Ein bisschen wie die Redewendung ‚Farbe bekennen‘, die beim Kartenspiel offenlegt, was gespielt wird. Bei der Gretchenfrage geht es oft um solche Farbe-Bekennen-Fragen, Bekenntnisse, Absichten Überzeugungen, Werte – all das und mehr scheint hier auf. Schon die Reaktion auf eine Gretchenfrage ist vielsagender Teil der Antwort – da jedes Zögern, Zaudern und rumeiern etwas von uns erzählt.
Wikipedia: Gretchenfrage